Giovanni Battista Ferrari (1584-1655)

"Hesperides sive de Malorum Aureorum Cultura et Usu Libri Quatuor" von G.B. Ferrari (1584-1655) ist eines der frühesten wissenschaftlichen Werke, ein wundervoll illustriertes Tafelwerk, ganz den Zitrusfrüchten, Zitronen, Orangen und ihren vielen Sorten und Variationen gewidmet. Verelgt in Rom bei Herman Scheus um 1646.

Giovanni Battista Ferrari, gebürtig in Siena, lehrte über viele Jahre Hebräisch und sprach zudem fließend Altgriechisch und Latein. Ferrari, bewegte sich im Kreis der Familie Barberini und war für diese u.a. als Gartenarchitekt tätig. In langjähriger Arbeit stellte er die Abhandlung über die Hesperiden Italiens zusammen und beschrieb darin u.a. die medizinische Verwendung von Zitrusfrucht Blüten und Früchten. Limonen, Zitronen und Granatäpfel bezeichnete er als Heilpflanzen gegen Skorbut.
Maler und Zeichner des Barocks (Pietro da Cortona, Andrea Sacchi, Nicolas Poussin, Guido Reno u.a.) lieferten die Vorlagen für die naturgetreuen Darstellungen, der Zitrusfrüchte, mit Blättern, einem Querschnitt und galanten Schriftbändern mit der damaligen lateinischen Bezeichnung der Frucht. Die ganzseitigen Kupfertafeln wurden meist von Cornelis Bloemart nach den Vorzeichnungen der Künstler angefertigt. Dieses großartige umfassende Werk über die in Italien kultivierten Zitrusfrüchte löste europaweit einen Boom zur Kultivierung von Hesperiden aus.

Anfang des 18. Jahrhunderts veröffentlichte Johann Christian Volckhamer sein Tafelwerk über die Nürnberger Hesperiden und beschrieb die privaten Lemonen-Gärten Frankens, am Gardasee und der Region um Genua, auch dieser Veröffentlichung wurde große Beachtung geschenkt.