Kunstantiquariat Monika Schmidt
Galerie Japankunst 

Spezialgalerie für original Japanische Farbholzschnitte, Blockbücher und Malereien aus dem 18. bis 20. Jahrhundert  &  Kunstantiquariat für Alte Landkarten, Stadtansichten, Dekorative Graphiken und Künstlergraphik des 15. bis 20. Jahrhunderts

Begleiten Sie uns auf einer kurzen, unterhaltsamen Tour durch die Geschichte von München.

Schedelsche Weltchronik: Älteste gedruckte Ansicht von München, 1493
Schedelsche Weltchronik: Älteste gedruckte Ansicht von München, 1493

Gegründet wurde München 1158 von dem Welfen Heinrich der Löwe, einem Vetter von Kaiser Friedrich Barbarossa. Zentrum der städtischen Planung war der Schrannenplatz. Als Korn- und Salzmarkt angelegt, war er von Beginn an merkantiler Mittelpunkt der Stadt. 1854 wurde er in ,Marienplatz' umbenannt und ist heute erstes Stadtzentrum und auch für uns Ausgangspunkt unserer Tour durch München.

Schon um 1175 wurde die erste Stadtmauer angelegt und München hatte einen ersten Grundriss in der Form eines Spatens. Der Spaten erweiterte sich schnell zu einem Hufeisen und um 1330 war ein zweiter Mauerring fertiggestellt, dessen Umrisse noch heute den Plan des Zentrums prägen. Von den alten Stadttoren sind das Neuhauser Tor (erbaut um 1300, heute Karlstor), Sendlinger Tor (erbaut um 1310) und Isartor (erbaut ab Ende 13. Jh.) noch erhalten.

Herren der Stadt waren zu dieser Zeit schon die Wittelsbacher, die von 1180 bis 1918 die Geschicke Bayerns als Herzöge (1180 - 1623), Kurfürsten (1623 - 1805) und Könige (1806 - 1918) lenkten und damit auch die Entwicklung der Stadt München. Sie bestimmten maßgeblich das heute so reizvolle Stadtbild mit Bauwerken aus der Gotik, Renaissance, dem Barock und Klassizismus.

1255 wurde München Residenzstadt. Die erste Stadtresidenz der Wittelsbacher in München, der Alte Hof, nur wenige Schritte vom Marienplatz entfernt, ist ein einzigartiger, fast vollständig erhaltener mittelalterlicher Gebäudekomplex.

Die Neue Residenz wurde schon ab 1385 nördliche des Alten Hofes mit dem Bau der Neuveste, die heute allerdings nicht mehr erhalten ist, angelegt. In fünf großen Bauperioden über fast 5 Jahrhunderte wandelte sich das Bild der Residenz der Wittelsbacher ständig durch neue Erweiterungs- und Umbauten. 1920 wurde sie als Residenzmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie gilt heute, nach ihrem Wiederaufbau von 1946 bis 1980, als einzigartiges Raumkunstmuseum.

Carl von Lebschée: Gesamtansicht von München um 1830
Carl von Lebschée: Gesamtansicht von München um 1830

Wieder zurück in Richtung Marienplatz, durch den Alten Hof, erreicht man über die Burgstraße das Alte Rathaus, dessen Turm schon als Stadttor mit dem Bau der ersten Stadtmauer zwischen 1180 und 1200 errichtet wurde. Sein heutiges Aussehen entspricht dem von 1462, nach dem er in den Jahren 1971/72 rekonstruiert wurde.

Auf einem kleinen Hügel südlich des Alten Rathauses steht St. Peter, die erste und lange Zeit auch einzige Pfarrkirche der Stadt, dessen Gründungsbau wohl schon älter als die Stadt selber ist (aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts).

Von St. Peter kommen wir in westlicher Richtung über den Marienplatz zur Frauenkirche, der 2. Pfarrkirche der Stadt, die 1494 geweiht wurde. Ihre charakteristischen Turmhauben in Zwiebelform, heute ein Wahrzeichen der Stadt, erhielten sie erst 20 - 30 Jahre später. Die erste gedruckte Stadtansicht von München, ein Holzschnitt aus der Schedelschen Weltchronik von 1493, zeigt die Türme der Frauenkirche noch in ihrer alten Form.
    

Gustav Kraus: Marienplatz in München
Gustav Kraus: Marienplatz in München

Unweit vom Dom entfernt, in der Neuhauserstraße Richtung Karlsplatz - Stachus, steht die Michaelskirche. St. Michael wurde in der Zeit von 1583 bis 1597 erbaut und gilt als der bedeutendste Kirchenbau der Renaissance in Deutschland..

1623 wurde München Kurfürstliche Residenzstadt unter Maximilian I. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) wurde ein starker Befestigungsgürtel um die Stadt angelegt. Trotzdem konnte die Plünderung und Zerstörung der Stadt durch Gustav Adolf von Schweden 1632 nur durch die Zahlung von 300 000 Talern Brandschatzung verhindert werden. Zum Dank für die Bewahrung der Stadt ließ Kurfürst Maximilian die Mariensäule auf dem Schrannenplatz (heute Marienplatz) erbauen.

M. Merian: Gustav Adolf von Schweden vor den Toren von München
M. Merian: Gustav Adolf von Schweden vor den Toren von München

Nach 1648 wuchs die Stadt durch den Schutz ihrer Befestigungsanlage sozusagen im Inneren weiter. Viele bedeutende Bauwerke des Barock und Rokoko entstanden, wie die Theatinerkirche (1663-75), die Asamkirche (1733-46) und weite Teile der Neuen Residenz.

Unter Kurfürst Karl Theodor (1777-99) wurde damit begonnen, die Befestigungsanlage der Stadt wieder abzubauen. Und damit wurde der Weg bereitet für die rasche Entwicklung der Stadt nach außen. Ab 1789 entstand vor den Toren der Stadt der Englische Garten, heute ein zentrales Erholungsgebiet für alle Münchner und die Gäste der Stadt.

Am 1. Januar 1806 wurde Bayern Königreich unter Max I. und München Königliche Haupt- und Residenzstadt. 1810 fand aus Anlass der Hochzeit von Kronprinz Ludwig mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen das erste Oktoberfest statt. Heute sicher die größte und bekannteste Attraktion der Stadt. Ein großes Volksfest, das jedes Jahr Ende September / Anfang Oktober auf der Theresienwiese stattfindet.

Max I. bereitete den Aufstieg Münchens zur klassizistischen Metropole. Er ließ südlich der Residenz das Nationaltheater (1811-18) erbauen und begann mit der Planung vieler Baukunstwerke, die später von seinem Sohn realisiert wurden.

1825 folgte Kronprinz Ludwig seinem Vater Max I. auf den Thron als Ludwig I. Durch seine reiche Bautätigkeit und die Berufung namhafter Künstler entwickelte sich München zu einem Kunst- und Kulturzentrum.

Schon vor seinem Regierungsantritt begann Ludwig mit den Planungen und dem Bau einer Verbindungsstraße nach Norden in Richtung Schwabing. Vom Odeonsplatz (1816-21) aus, gleich im Anschluss an die Residenz, wurde die Ludwigstraße errichtet, mit den Bauten für die Bayerischen Staatsbibliothek (1832-42) und die von Ludwig 1826 aus Landshut nach München verlegte Universität (1835-40) mit ihrer Universitätskirche (Ludwigskirche, 1829-44). Den Abschluss der Ludwigstraße bilden im Süden die Feldherrenhalle (1841-44) und im Norden das Siegestor (1843-1850, gestaltet nach dem Konstantinsbogen in Rom).

München zur Zeit von Ludwig I.
München zur Zeit von Ludwig I.

Er ließ den Königsplatz mit der Glyptothek (1816-30), Antikensammlung (1838-48) und den Propyläen (1846-62) bauen. Als größter Galeriebau seiner Zeit entstand die Alte Pinakothek (1826-36), etwa 20 Jahre später (1846-53) die Neue Pinakothek als Museum für Werke des 19. Jahrhunderts. Das alte Gebäude der Neuen Pinakothek wurde 1944 stark beschädigt, 1949 abgetragen und 1975-81 durch einen Neubau ersetzt.

Als Gedenkstätte für ,ausgezeichnete Bayern' ließ Ludwig I. an der Theresienwiese die Ruhmeshalle (1843-53) mit der Bavaria errichten. Die Bavaria (enthüllt 1850) ist mit ihrer Größe von 18,5 m (mit Sockel 27,4 m) die erste Kolossalfigur der europäischen Kunstgeschichte seit der Antike, gefolgt von der 1886 enthüllten Freiheitsstatue von New York.

1848 musste Ludwig I. abdanken und sein Sohn Max II. folgte ihm auf den Thron. Auch Max II. plante, wie sein Vater, seine Bauprojekte schon als Kronprinz. Für die von ihm erbaute und nach ihm benannte Maximilianstraße, heute neben der Theatinerstraße die eleganteste Einkaufstraße der Stadt, sollte ein ,einheitlich zeitgemäßer Baustil zur Stadtverschönerung ersonnen' werden.

Ausgehend vom Max-Joseph-Platz vor dem Nationaltheater wurde ab 1854 die Straße nach Osten gebaut. Den Abschluss, östlich der Isar gelegen, bildet das Maximilianeum (1857-74), heute Sitz des Bayerischen Landtags.

1864 wurde Ludwig II. König von Bayern (bis 1886). Seine Planungen für München wurden nie ausgeführt, dafür ist er heute berühmt für seine Märchenschlösser in Bayern: Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee.

Ab 1867 bekam der Marienplatz durch den Bau des Neuen Rathauses an seiner Nordseite ein völlig neues Aussehen. Das Gebäude wurde in Anlehnung an flandrische Gotik von 1867 bis 1909 in 3 Bauphasen errichtet und ist heute - zusammen mit den Frauentürmen - ein Wahrzeichen der Stadt.

Prinzregenten Luitpold, ein Onkel Ludwig II., übernahm 1886 bis 1912 die Regentschaft in Bayern. Unter ihm erlebte München den letzten Glanz der ausgehenden fürstlichen Ära. Secession und Jugendstil hatten in München - neben Wien und Darmstadt - ein bedeutendes Zentrum. In die Regierungszeit des Prinzregenten Luitpold fiel auch der Bau (1906-25) des Deutschen Museums. Es ist das erste, größte und bedeutendste Museum der Welt, das ausschließlich der Technik und Naturwissenschaft gewidmet ist.

1900 erreichte die Stadt 500 000 Einwohner, 1957 wurde München Millionenstadt, ein Jahr vor seiner 800-Jahr-Feier. 1972 fanden in München die XX. Olympischen Sommerspiele statt. Der Olympiapark, ein weitläufiges Sport- und Erholungszentrum im Norden der Stadt, ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle Münchner und die Besucher der Stadt.

Weitere Ansichten von München finden Sie unter 'Alte Stadtansichten Bayern'