Kartograph, Mathematiker und Globenbauer. Schüler von Gemma Frisius in Löwen. Ab 1537 selbständiger Kartograph. 1552 zog er nach Duisburg. Dort entstanden seine berühmtesten Karten: 1554 die Wandkarte von Europa auf 15 Blättern, 1564 die Wandkarte der Britischen Inseln auf 8 Blättern und 1569 die Weltkarte in Mercators Projektion auf 18 Blättern.
Er plante die Herausgabe einer umfangreichen Kosmographie von der Erschaffung der Welt über die Beschreibung des Himmels, der Länder und Meere bis hin zu einer Genealogie und politischen Geschichte sowie einer Chronologie. Letztere veröffentlichte er schon 1569. Im Jahr 1578 erschien als erster kartographischer Teil seiner Kosmographie eine Geographia des Ptolemäus mit 28 Karten, die die Welt nach den Aufzeichnungen des Ptolemäus und anderer klassischer Autoren wiedergaben. Ab 1585 folgte die Herausgabe eines umfangreichen Werks mit modernen Karten in insgesamt fünf Teilen. 1585 erschienen die ersten drei Teile mit 51 Karten, 1589 kam der vierte Teil mit 22 Karten und 1595 (posthum) der fünfte Teil mit 29 Karten heraus.
Alle 102 Karten sind unterzeichnet mit 'Per Gerardum Mercatorem'. Der fünfte Teil des Kartenwerks wurde durch 5 Karten (Welt und 4 Kontinente) ergänzt, die von seinem Sohn Rumold Mercator (c1545-1599, Welt und Europa) und seinen Enkelkindern Gerard Mercator d.J. (c1565-1656, Asien und Afrika) und Michael Mercator (c1567-c1600, Amerika) gefertigt wurden. Letztere sind die Söhne von Arnold Mercator (1537-1587), der zusammen mit seinem ältesten Sohn Johannes Mercator (c1562-c1595) die meisten Karten der Ptolemäus-Ausgabe von 1578 gestochen hatten.
Jodocus Hondius (1563-1612) erwarb 1604 die Druckplatten für den Mercator-Atlas, den er ab 1606 - mit Texten von seinem Schwager Petrus Montanus - in erweiterten Neuauflagen herausgab. Einige der Karten wurden 1629 von der Firma Blaeu erworben und wieder herausgegeben.