Künstlername: Ōsai and Shosetsu (Diese gō genannten Künstlernamen werden häufig in den Künstlersiegeln verwendet)
Toshikata wurde als Mizuno Kumejirō im Jahre 1866 in Tokio in eine Handwerkerfamilie (Stuckateure) geboren. Als er 13 Jahre alt war, gab ihn sein Vater zur Ausbildung bei Yoshitoshi Tsukioka (1839-1892), der später Toshikata zu seinem Nachfolger ernennen sollte. Yoshitoshi verlieh ihm auch den Künstlernamen, wobei er auf die erste Silbe seines eigenen Künstlernamens „toshi“ zurückgriff. Es ist überliefert, dass Yoshitoshi auch seine Künstlersiegel an Toshikata I weitergegeben haben soll. Des weiteren ging Toshikata eine Zeit lang bei dem Keramikmaler Yamada Ryuto in die Lehre und studierte die traditionelle japanische Malerei (Nanga) bei Shibata Hoshu und Watanabe Shôtei, alias Watanabe Seitei (1851-1918).
Im Jahr 1887 folgte er auf Yoshitoshis Empfehlung auf dessen Stelle als Illustrator bei der Zeitung Yamato shinbun – eine Arbeit für die er viel Lob erntete und die er bis 1894 fortsetzte. Während des Sino-Japanischen Krieges (1894/95), der einen kurzen Wiederanstieg der Holzschnitt-Produktion mit sich führte, schuf er eine großes Werk an Schlachtendarstellungen. Seine Arbeiten gelten als die besten, die in dieser Zeit gemacht wurden.
Er war als Genre- und Historienmaler tätig und wurde mehrfach in den Jahren von 1898 bis 1902 vom Japanischen Kunstinstitut und der Japanischen Maler-Vereinigung (Nihon Bijutsuin/Nihon Kaiga Kyôkai) ausgezeichnet. Er engagierte sich für die Japanische Kunst Gesellschaft (Nihon Bijutsu Kyôkai) und die japanische Malerei Gesellschaft (Nihon Kaiga Kyôkai) sowie für die Akademie der japanischen Kunst (Nippon Bijutsuin).
Als die Zeiten für die japanischen Holzschnitt-Künstler schwierig wurden und mit dem Aufkommen der Photographie und Lithographie die Ukiyo-e Herstellung aus der Mode kam, wandte Toshikata sich dem Entwurf von Illustrationen für Romane (Kuchi-e) und literarischen Zeitschriften wie Bungei Kurabu sowie dem Design von Modegraphiken für Kaufhäuser zu, wie etwa die Serie „Mitsukoshi miyako no nishiki“ von 1905/06 vor Augen führt, die Mode der Meiji-Zeit des Mitsui-Kaufhauses veranschaulicht.
Toshikata publizierte auch zahlreiche Serien mit Darstellungen schöner Frauen und Genreszenen, die Männer und Kinder zeigen, inklusive solcher Graphikserien wie „36 Arten von Schönheit“ (Sanjurokkasen) von 1891 und „Schönheiten früherer Zeiten“ (Kodai bijin). Sato Shotaro und Akiyama Buemon waren seine zwei wichtigsten Verleger. Toshikata spielte eine wichtige Rolle als Lehrer. Seine Schüler waren Kaburagi Kiyokata (1878-1973), Ikeda Terukata (1883-1921) and Ikeda Shoen (1888-1917), alle bis heute bekannt als erfolgreiche Nihon ga Maler schöner Frauen und Holzschnitt-Künstler. Er hatte auch eine große Anzahl weiblicher Schülerinnen, darunter auch seine Frau, Mizuno Hidekata, und die Künstlerin Ikeda Shoen.