Tsukioka Kôgyo war der Sohn eines Schankwirts in Tokios Stadtteil Nihonbashi. Seine Mutter heiratete 1884 den Holzschnitt-Künstler Tsukioka Yoshitoshi. In der Folgezeit erhielt der junge Kôgyo Unterricht bei seinem berühmten Stiefvater und vervollständigte seine Ausbildung später durch Studien bei dem namhaften Maler und Holzschnitt-Künstler Ogata Gekkô (1859-1920), der ihm den Künstlernamen Kôgyo verlieh. Wenn ihm auch sehr schöne kachô-e (Vogel- und Blumenbilder) gelangen, zogen Kôgyo im Lauf seiner Karriere doch Themen des klassischen Nô-Theaters am stärksten in den Bann. Aufgrund seiner großen Begabung als Holzschnitt-Entwerfer, erbte er das Künstlersiegel seines Stiefvaters im Oktober 1910 und führte dessen traditionelle ukiyo-e-Herstellung fort. Zu Kôgyos umfangreichen Serien zum Themenkreis des Nô-Theaters zählt vor allem die berühmte Nôgaku hyakuban-Serie (Einhundert Nô Dramen) von 1922 bis 1926 im vertikalen Ôban-Format.