Kunisada: Kämpfende Samurai
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Kunisada: Kämpfende Samurai
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Utagawa Kunisada (Toyokuni III) (1786-1865)

Ein heftiger nächtlicher Kampf zwischen zwei Samurai mit Lanzen an der Ecke einer Tempelbalustrade. Im Hintergrund hinter Rauchwolken und Bäumen die Einfriedungsmauer des umgebenden Geländes, hinter der ein umzingelndes Heer zu erahnen ist, sichtbar an den Klingen zahlreicher Lanzen, an Laternen, Heerbannern- und Fahnen.

Titel: Umino no Tarō Harumichi (海野々太郎春道) (links)  -  Gokyu no Kisanta ( _ _ ノ喜三太) (oder 御厩喜三太, Onmaya no Kisanta?) (rechts)

Signatur: Gototei Kunisada ga

Verleger: Yamaguchiya Tôbei (Kinkôdô), Edo

Zensur: Kiwame

Datum: Ca. 1825

Format: Ôban-Diptychon, zus. ca. 35,5 x 49,5 cm

Schöner Druck in sehr guten Farben. Die beiden Teilblätter nicht zusammengefügt, undoubliert. Minimale altersbedingte Anschmutzungen und Bereibungen, einige geglättete Knitter und Falten, im rechten Blatt zwei unauffällige, fachmännisch restaurierte Wurmgänge. Linkes Blatt mit wenigen dünneren Stellen, linke untere Ecke fachmännisch ergänzt. Insgesamt sehr guter Zustand.

Außerordentlich rares und dynamisches, meisterhaft komponiertes Kriegerdiptychon Kunisadas. Bislang nur ein Nachweis bei Horst Graebner, Kunisada.de (http://www.kunisada.de/Kunisada-musha-e/mushae-2.htm).
Eine der frühesten großformatigen Ukiyo-e-Darstellungen einer Szene aus dem historischen „Honnôji-Zwischenfall“ von 1582:
Verraten und überfallen von seinem abtrünnigen Lehensmann Akechi Mitsuhide und dessen Truppen, beging der mächtige Daimyo Oda Nobunaga im Honnôji-Tempel in Kyoto Seppuku. Die Gefolgsleute Nobunagas zündeten den Tempel danach selbst an, um die Leiche ihres Herrn nicht in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Nobunagas treuer junger Gefolgsmann Mori Ranmaru (erkennbar an den Kranichwappen seines Gewands) kämpft hier erbittert und überlegen seinen letzten Kampf gegen den Gefolgsmann Mitsuhides, Yasuda Sakubei, der in voller Rüstung gezeigt ist. Im Hintergrund die Truppen Mitsuhides. Die in Bild genannten Namen der beiden Kontrahenten sind aus Zensurgründen fiktiv.

Eine mögliche frühe Vorlage für die Szene vgl. Ehon Taikôki (Illustrierte Biografie Toyotomi Hideyoshis, um 1800), vgl. https://www.arc.ritsumei.ac.jp/lib/vm/2018taikouki/2019/02/b3-05c3.html. Ein ausführlicher engl. Wikipedia-Artikel zum sog. „Honnôji Incident“ siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Honn%C5%8D-ji_Incident

€ 2.500,- reserviert