Totoya Hokkei (1780-1850)
Ein Neujahrs-Surimono: Eine elegante Hofdame oder Dichterin der Heian-Zeit, gekleidet in eine violettes Übergewand mit einem Dekor von stilisierten Rädern und und Aoi-Malvenblättern, wendet sich einem jungen Mädchen zu, die, am Rande eines Bachlaufs hockend, einen Kranich füttert. Im Hintergrund junge Kiefern und die gerade aufgegangene Sonne, wie der Kranich glückverheissende Neujahrs-Symbole. Oben drei Gedichte der Dichter Tsurunoya Matsukado (o. Shomon), Hirose Suiseki und Komogaki (o. Suzugaki) Makuzu.
Signatur: Hokkei
Datum: ca. 1830-35
Format: Shikishiban, 21,2 x 18 cm
Druck und Farben ausgezeichnet, mit Prägedruck und Metallpigmenten. Verso oben Papierreste alter Befestigung, sonst tadellos.
Rar. Bisher kein weiteres Exemplar in Sammlungen nachweisbar; nur Kat. Kruml 1989, Nr. 107 (mit der Namenslesung Magaki Makuzu)
Der Dichter Tsururunoya vermutlich identisch mit dem Ôsakaer Kyôka-Dichter Tsurunoya Osamaru (gest. 1839, Oberhaupt des gleichnamigen Dichterclubs Tsurunoya oder Tsuru-gawa (Kranich-Club), dessen Erkennungszeichen der Kranich war.
Weibliche Parodie (mitate) auf den unsterblichen chinesischen Dichter der Song-Zeit, Lin Hejing (o. Lin Heqing, Lin Bu; japanisch Rinnasei o. Rin Nasei). Dieser lebte als Einsiedler mit zahmen Kranichen und wurde häufig mit einem jungen Diener und einem Kranich zusammen dargestellt; so auch von Hokkei in einem früheren Surimono (siehe MFA, 2009.5127, und John T. Carpenter, Reading Surimono, Leiden/Boston 2008, S. 216f, Nr. 90).
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